2012年9月10日星期一

Zu viel Süßes und Saures macht Zähne krank

Witten - Aus dem rechten Mundwinkel von Klaus Gottwald führt ein Kabel heraus, seine Stimme klingt leicht nuschelig. Er sitzt auf einem schlichten Stuhl vor einer weißen Wand. Seine Weste hat der rüstige Rentner anbehalten. Auf seinem Schoß liegt ein Tablet-PC, mit ihm liest der 72-Jährige während der Wartezeit – ein Beleg jener Aufgeschlossenheit gegenüber Technik und Wissenschaft, die ihn heute zum wiederholten Mal hierhergeführt hat. „Ich möchte etwas für die Forschung tun“, sagt Gottwald. Er ist eine von vier Versuchspersonen in der Abteilung für Zahnerhaltung und Präventive Zahnmedizin der Universität Witten/Herdecke, angeschlossen an ein Messgerät, das es weltweit nur noch in Zürich und Peking gibt.

Zwei Stunden hat der Bochumer heute eingeplant. Er muss die Getränke zwei Minuten im Mund umspülen, mit einer Elektrode in seiner Zahnprothese, die ermittelt, ob das Getränk Zähne schädigen kann. Ist das nicht der Fall, darf der Hersteller sein Produkt mit dem „Zahnmännchen“ der „Aktion zahnfreundlich“ schmücken. Mehr als 100 Lebensmittel in Deutschland erfüllen die Kriterien bereits. „Bei den Zähnen gilt das Gleiche wie an Halloween“, erklärt Stefan Zimmer, „Süßes oder Saures – beides schädigt den Zahn.“

Säuren, wie sie vor allem in Sportgetränken, aber auch in klassischen Limonaden und vielen anderen Getränken vorkommen, greifen direkt den Zahn an. Erosion nennen Zahnärzte das. Normalerweise liegt der pH-Wert im Mund zwischen 6,5 und 7,4. Das ist individuell verschieden, schwankt aber beim Einzelnen nur um etwa zwei Zehntel. Fällt der pH-Wert im Mund unter 5,7, ätzt die Säure langsam, aber sicher den Zahnschmelz weg. Über einen Umweg geschieht das Gleiche durch den Haushaltszucker Saccharose oder andere Zuckerarten wie Frucht- oder Traubenzucker: Sie alle nähren Bakterien, die sich als Plaque zwischen den Zähnen sammeln und mit ihrem Stoffwechsel problematische Säuren bilden.

Längst nicht jeder eignet sich als Testperson

Der Zahntechniker Christian Greune ist dafür zuständig, den Probanden wie Klaus Gottwald die Spezialprothese mit der Messelektrode einzusetzen. „Damit stellen wir fest, welche Nahrungsmittel welche Veränderungen des pH-Werts, also des Säurespiegels, an der Zahnoberfläche bewirken“, erläutert Zimmer. Gottwald kaut inzwischen auf einem Paraffinblättchen, um den Speichelfluss anzuregen.

Bevor es an die richtige Messung geht, tröpfelt Greune seinem Probanden eine Lösung auf die Messelektrode im Mund, um deren Funktion zu kontrollieren. Zwei Flüssigkeiten mit den pH-Werten 7,0 und 4,0 dienen dazu, den Sensor zu eichen, damit anschließend die an der Elektrode gemessene Spannung korrekt in pH-Werte umgerechnet werden kann. Anfangs sei durch das Kabel im Mundwinkel immer Speichel ausgeflossen, erinnert sich Gottwald. Inzwischen habe er genug Übung. Auch die Sonde funktioniert heute wieder einwandfrei, der Versuch kann beginnen.

Mehr als 500 Kandidaten haben wir geprüft, um unsere vier Probanden zu finden“, sagt Projektleiter Zimmer. Die Teilnehmer müssen nicht nur eine Zahnlücke an der richtigen Stelle haben, sondern auch einen durchschnittlichen Speichelfluss, damit die Ergebnisse auf andere Menschen übertragen werden können. Nur ein Patient der Zahnklinik erfüllte die Kriterien, die übrigen drei fand Zimmer über die Zeitung. „Ohne das bevölkerungsreiche Einzugsgebiet der Universität hätten wir die Messstation nicht aufbauen können“, sagt er.

Jedes Produkt muss an vier Personen gemessen werden, um mit dem „Zahnmännchen“-Siegel zertifiziert zu werden. Ausnahmen gibt es für neue Geschmacksrichtungen bereits getesteter Produkte, wenn von den Aromen bekannt ist, dass sie keine Zucker enthalten.


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1 条评论:

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